Die Feste in Sifnos
Wie wir die Feste in Sifnos feiern
Traditionen und Bräuche von Sifnos
Die Einwohner von Sifnos sind ihren traditionellen Sitten und Bräuchen getreu. Hier wie auch auf den meisten griechischen Inseln sind die örtlichen Festlichkeiten mit der religiösen Verehrung der Region verbunden.
In den meisten kleinen Kirchen und Klostern finden mindestens ein Mal jährlich traditionelle Feste statt. Die Feste auf Sifnos finden am Vorabend des Namenstages des Namenspatrons oder der Namenpatronin der entsprechenden Kirche statt.
Auf Sifnos gibt es kaum einen Monat im ganzen Jahr, wo eine der ungefähr 360 kleinen Kirchen oder Kloster der Insel nicht eine Feier hält.
„Panigyrades“
Die Feste sind weder am Namenstag des Schutzpatrons oder an besonderen Feiertagen. Die gut organisierten und mit reichlich Essen geprägten Feste werden nicht von Cafés oder Tavernen oder von Klostern und Priestern geplant, sondern von einfachen Bürgern, die auf Sifnos „Panigyrades“ genannt werden.
Bis vor kurzen waren zahlreiche Kirchen und kleinere Kirchen von Sifnos im Besitz von Privatpersonen. Manche wurden von Privatpersonen errichtet oder geerbt und andere von Gläubigen übernommen, die von der Wunderkraft des Schutzpatronen oder der Schutzpatronin gerettet wurden. Weil die Gläubigen die Hilfe, die ihnen der Heilige oder die Heilige geleistet hatte, mit ihrem Dank lohnen wollten, nahmen sie die Ikone zu Hause, um sie besser aufzubewahren. So begann langsam die Sitte der jährlichen Unterbringung der Ikone im Haus des Gläubigers. Bis zum heutigen Tag befinden sich über dreihundert Ikonen außerhalb ihrer Kirche in den Häusern der Gläubigen, die sie öfters auch bei ihren Winterwohnungen außerhalb der Insel in Athen, Piräus, Thessaloniki u.s.w. mitbringen.
Der Gläubige, der die Ikone in seinem Haus aufbewahrt, erfüllt alle damit verbundenen Verpflichtungen, wie die Pflege und Wartung der Ikone. Die Ikone wird auf einem bestickten Kissen im besten Zimmer des Hauses gelegt. Vor der Ikone und auf demselben Tisch werden zwei Kerzenständer gestellt, eines auf der rechte und eines auf der linken Seite der Ikone, die zur Zeit des Bittgebets gezündet werden. Notwendig sind auch das Verbrennen von Weihrauch am Morgen und am Abend und eine kleine Öllampe, die ständig brennt. Jeden Abend wird die Introitus – Hymne und das Magnifikat des Heiligen als Gebet gelesen. Früher wurden während der Feiertage Bittgebete gesungen und am ersten Tag jedes Monates kommt der Priester zum Haus für den Ritus mit Weihwasser.
Außer dem liturgischen Teil des Aufbewahrens der Ikone ist die größte Pflicht des Panigyras die Wartung dieser. Die Ikone wird entwesen und mit Lack überzogen und öfters übernimmt ein Fachmann die Wartung dieser. Manchmal übernimmt der Panigyras sogar die Einrahmung der Ikone oder den Goldüberzug oder die Versilberung dieser.
Indem der Panigyras diesen Pflichten nachkommt, zeigt er seine Dankbarkeit gegenüber dem Heiligen, wenn er dann die Feier für ihn plant. Er muss also zuerst die Außenwände der Kirche mit Tünche überstreichen, die Innenräume sauber machen und die entsprechenden Fahnen als Dekoration hängen. Außerdem bestellt er auch das Brot, das als Antidoron (geweihtes Brot) unter den Gläubigern verteilt wird und das Opferbrot (Prosfora) und Pastelli (traditionelle griechische Süßigkeit). Der Panigyras muss auch alle einladen, die nicht über die Feier wissen und natürlich auch die Priester und Chorsänger der Kirche daran erinnern.
Tag der Feier
Am Tag der Feier gibt der Panigyras die Ikone der Kirche zurück. Wenn seine Wohnung nicht weit von der Kirche entfernt liegt, dann bringt der Panigyras die Ikone zu Fuß zurück und hinter ihn folgen auch die Gläubigen. Wenn sie die Kirche erreicht haben, folgt die Vesper und danach wird Essen auf den „Tischen der Liebe“ serviert.
Die Kosten trägt der Panigyras, der für alles gesorgt hat. Die Speisen werden von Köchen und Obern vorbereitet, die in der Regel Freunde und Bekannte des Panigyras sind und das Essen den Besuchern servieren. Die Hauptspeisen auf dem Tisch sind die traditionelle Revithada (Hühnchen - Erbsensuppe), Oliven, Schmorbraten mit Pasta und während der Fastenzeit wird Kabeljau serviert und in allen Fällen wird das Essen mit reichlich Wein begleitet.
Während dem Essen müssen alle Gäste ihre Löffel zusammenstoßen (koutalochtypima) und zum Wohle des Panigyras trinken.
Die Feier dauert bis in die Morgenstunden mit Tänzen, Gesang und selbstgeschriebenen Gedichten mit denen man den Panigyra dankt, die oft auf der Stelle improvisiert werden. Am Morgen erfolgt dann der Gottesdienst in der Kirche und der Panigyras, der die Feier des Folgejahres übernehmen wird, nimmt die Ikone zu Hause bis zum Folgejahr, wo er sie wieder für die Feier zur Kirche zurückbringen wird.
Die einzige Ikone, die nie die Insel verlässt und die das ganze Jahr bei der Metropole des Dorfes des Panigyras aufbewahrt wird, ist die der „Panagia Chrysopigi“, der Schutzpatronin von Sifnos.
Feste in der touristischen Saison
Einige der Feste, die während der touristischen Saison stattfinden, sind folgende:
- Mai oder Juni (bewegliche Feier): die Himmelfahrt der Schutzpatronin von Sifnos, die Chrysopigi
- 19. Juli: Prophet Ilias (Feiertag für Kloster des Prophet Ilias auf Sifnos). Es lohnt sich das Fest der Prophet Ilias in Apsilou zu besuchen
- 26. Juli: Aghios Panteleimonas in Cherroniso
- 14. August: Maria (Mutter Jesu) (Feiertag für viele Kloster der Maria (Mutter Jesu) auf Sifnos). Es lohnt sich das Fest der Maria (Mutter Jesu) in „Toso Nero“ zu besuchen
- 28. August: Johannes der Faster in Faro
- 31 August: Aghios Symeon in Kamares
- 5. September: Taxiarchis in Vathi
- 6. September: Aghios Sostis
- 8. September: der Geburtstag der Gottesmutter im heiligen Kloster von Vrysi in Exampela
- 13. September: Fest des Kreuzes in Faros und in Choni
- 14. September: Aghios Nikitas in Seladi